Daniela Klette, eine ehemalige Angehörige der dritten Generation der Rote Armee Fraktion (RAF), steht derzeit in Deutschland vor Gericht. Nach über drei Jahrzehnten im Untergrund wurde sie im Februar 2024 in Berlin verhaftet und sieht sich nun Anklagen wegen versuchten Mordes, bewaffneten Raubüberfalls und illegalen Waffenbesitzes gegenüber.
Die Festnahme erfolgte aufgrund eines Hinweises, dem die Zielfahnder des Landeskriminalamtes Niedersachsen nachgingen. Bei der Durchsuchung ihrer Berliner Wohnung wurden unter anderem eine Panzerfaustgranate, Spreng- und Brandvorrichtungen, eine Kalaschnikow, eine Maschinenpistole, 450 Schuss Munition, 240.000 Euro Bargeld und über ein Kilogramm Gold sichergestellt.
Die RAF, eine linksextremistische Gruppierung, war in den 1970er und 1980er Jahren für zahlreiche Anschläge verantwortlich, bei denen etwa 30 Menschen, darunter deutsche Politiker, Geschäftsleute und US-Soldaten, ums Leben kamen.
Der Prozess gegen Klette begann am 25. März 2025 unter hohen Sicherheitsvorkehrungen. Ihre Verteidigung kritisierte das Verfahren als politisch motiviert und beantragte eine Aussetzung des Prozesses aufgrund unvollständiger Akteneinsicht. Klette wird vorgeworfen, zwischen 1999 und 2016 an 13 Raubüberfällen beteiligt gewesen zu sein, um ihren Lebensunterhalt im Untergrund zu finanzieren.
Die Ermittlungen führten auch zur Entdeckung von zwei weiteren mutmaßlichen RAF-Mitgliedern, Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg, die weiterhin flüchtig sind. Diese sollen gemeinsam mit Klette Raubüberfälle auf Geldtransporter und Supermärkte verübt haben, bei denen insgesamt etwa 2,7 Millionen Euro erbeutet wurden.
Der Ausgang des Prozesses wird mit Spannung erwartet, da er nicht nur für die juristische Aufarbeitung der RAF-Verbrechen von Bedeutung ist, sondern auch für die Bewertung der deutschen Justiz im Umgang mit ehemaligen Terroristen.